Die Entwicklung hin zu digitaler Distribution geht bekanntlich rasant voran. Urheber dürfen hier nicht auf der Strecke bleiben - es gibt viel zu tun.
Matthias Schweighöfer, Schauspieler und Produzent
Wir achten sehr genau darauf, in welchem Zusammenhang unsere Werke abgebildet werden.
Deswegen erlauben wir keine Nutzungen im Internet ohne technische Sicherung gegen Framing sowie ohne unser Einverständnis.
Wir fordern eine klare gesetzliche Regelung, so dass die Nutzung unserer Werke bzw. die Abbildungen unserer Werke nur dann zulässig ist, wenn wir unsere ausdrückliche Zustimmung gegeben haben.
Rosa Loy und Neo Rauch, Künstler
„Was sind Sie von Beruf?“
„Schriftsteller.“
„Ich meine, was arbeiten Sie?“
„Ich schreibe Erzählungen, Romane, gelegentlich Artikel oder Essays.“
„Nein, ich meine, wovon leben Sie denn?“
Ingo Schulze, Schriftsteller
Plattformen, die mit Rechten Dritter viel Geld verdienen, müssen auch uns, die Songwriter und Performer, einzeln und separat vergüten. Das gilt für Youtube, ebenso, wie für konkurrierende digitale Plattformen und Streamingdienste.
Julia Neigel, Sängerin
Die Politik – in Berlin wie Brüssel – trägt eine große Verantwortung dafür, dass endlich auch in den digitalen Märkten faire Bedingungen herrschen, allen voran für die Urheber und Künstler, denn ohne uns fängt Kultur und Kunst auch digital erst gar nicht an.
Prof. Dr. Fred Breinersdorfer, Drehbuchautor und Produzent
Wissen ist etwas anderes als Information. Wissen ist ein Vorschlag für die Einordnung, Gewichtung und Bewertung der unendlich vielen Informationen, die tagtäglich auf einen einströmen. Wissen erlaubt den Einzelnen zu verstehen, zu handeln und zu leben. Deshalb ist das Wissen so wertvoll und deshalb sind die Urheber von Wissen so wichtig...
Prof. Dr. Heinz Bude, Professor der Soziologie, Autor
...Mit seinem Vorschlag steht der Urheber von Wissen für seine Idee des Weltverständnisses ein. Es gibt kein Wissen ohne die Person, die für das Wissen steht. Das ist der Grund, warum sie geschützt, wertgeschätzt und entgolten werden muss. Sonst versinkt alles Wissen im Meer der Information.
Prof. Dr. Heinz Bude, Professor der Soziologie, Autor
Die Selbstverständlichkeit mit der heute mit digitalen Speichermedien und im Internet Werke der Kunst an den Urhebern vorbei genutzt und weiterverbreitet werden, raubt einem den Atem – und mithin die Existenzgrundlage.
Prof. Janine Meerapfel, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin
Sag nicht Content zu unseren Liedern!
Sag nicht Value, wenn Du Profit meinst!
Sag nicht Freiheit, wenn Du Kontrolle und Willkür willst!
Frank Dostal, Textdichter
Dass es immer mehr legale Plattformen gibt, die auch von den Nutzern angenommen werden, ist sehr zu begrüßen – aber wann erhalten die Künstler endlich einen fairen Anteil daran?
Antoine Monot, Jr., Schauspieler
Geistiges Eigentum ist das Erdöl des 21. Jahrhunderts.
Jochen Greve, Drehbuchautor
Ich möchte, dass meine Werke im Internet gezeigt werden können – ohne dass eine Registrierung erforderlich ist oder die Webseite technisch gesichert werden muss.
Ich möchte nicht, dass jedermann meine Werke im Internet in seine eigene Webseite einbinden kann, ohne dass ich gefragt werden muss. Es ist mir wichtig, in welchem Kontext meine Werke gezeigt werden. Ich will mit meinen Werken weder für Werbung noch für politische oder religiöse Zwecke vereinnahmt werden.
Thomas Ruff, Künstler
Alle Künstler wollen, dass ihre Werke verbreitet und wahrgenommen werden. Dazu bieten digitale Plattformen hervorragende Möglichkeiten. Wer mein Werk nutzt, schuldet mir eine Vergütung. Dass ich die bekomme, muss auch bei Digitalen Plattformen gewährleistet sein, sonst geht die Verbreitung mit Enteignung einher - das wäre eklatant gegen die Interessen der Kreativen.
Hinrich Schmidt-Henkel, Übersetzer
Das Tempo mit dem sich die Verwertung unserer Werke ins Internet verlagert ist atemberaubend. Es ist wunderbar, dass auf diese Weise immer mehr Menschen Zugang zu ihnen bekommen, aber wenn nicht bald faire Regeln für die Vergütung dieser Nutzung gefunden werden, bleiben die Urheber auf der Strecke. Es ist absurd, dass immer mehr Menschen von unseren Leistungen profitieren und wir immer schlechter davon leben können.
Hans-Werner Meyer, Schauspieler
Die Betreiber von Online-Plattformen reden gern von „teilen“, wenn es um kreative Werke anderer geht. Ein faires Miteinander kann aber nur dann gelingen, wenn Plattformen ihrerseits bereit sind, auch Verantwortung zu tragen und - fair nach dem Umfang der jeweiligen Nutzungen - ihre Erträge zu teilen.
Prof. Dr. Enjott Schneider, Komponist
Google, Youtube, Amazon und Co. sollen ihre Steuern zahlen und ihre Werbeeinnahmen mit allen Kreativen fair und gerecht teilen!
Prof. Klaus Staeck, Grafikdesigner, Karikaturist und Jurist
plattformen fordern kreativität, plattformen arbeiten mit kreativen, plattformen verdienen geld mit kreativität; bezahlen plattformen kreative?
Frank-Michael Zeidler, Bildender Künstler
Ich fotografiere, um meine Sicht der Dinge zu zeigen, um Geschichten mit meinen Bildern zu erzählen. Klar, dass ich mich da freue, wenn meine Bilder eine möglichst große Reichweite im Netz erzielen. Worüber ich mich nicht freue ist, dass der EuGH mit seinem Urteil zum Framing mich quasi enteignet hat. So wie ich entscheide, was ich fotografiere, möchte ich auch darüber entscheiden, wo meine Arbeiten zu sehen sind und wer sie zeigt.
Roland Geisheimer, Fotograf
Durch das Internet sind Werke aus Musik, Kunst und Kultur für jeden zugänglich, was auch uns Kunstschaffenden viele Möglichkeiten bietet. Dennoch ist das Internet kein Selbstbedienungsladen. Plattformen, deren Inhalt vor allem aus unseren Arbeiten bestehen, verdienen damit ihr Geld. Da ist es doch selbstverständlich, dass in diesem Geschäftsmodell wir Kreativen unverzichtbar sind und angemessen vergütet werden müssen.
Bettina Zimmermann, Schauspielerin
Endlich führen wir einen etwas breiteren Diskurs über Digitale Grundrechte. Vielleicht haben wir, angesichts von Hate Speech, Big Data-Missbrauch, NSA-Überwachung, Fake-News und dem weltweiten Vormarsch des Populismus endlich eine Chance uns zu besinnen: auf unsere Werte und die Grenzen dessen, was wir zulassen wollen...
Matthias Hornschuh, Komponist
... Wir müssen jetzt über die Durchsetzung unserer allgemeinverbindlichen Regeln sprechen, auch in Bezug auf die Medien- und Kreativwirtschaft. Seit zwei Dekaden versuchen wir mit Kinderbesteck Erwachsenenessen zu essen. Für ein ordentliches Steak aber braucht es eben ein vernünftiges Messer. Dieses zu schmieden und seine Klinge zu schärfen, ist die aktuelle Aufgabe.
Matthias Hornschuh, Komponist
Die behauptete soziale Sharing-Kultur, die „Wissen frei zugänglich mache“, ist selten ein Werk von Idealisten; es dominieren milliardenschwere Geschäftsmodelle, die die Werke von Berufskünstlern ohne Erlaubnis und Vergütung nutzen. Mehrere tausend Plattformen und Portale erlauben illegalen Zugriff auf zwei Milliarden Werke. 350 Millionen Menschen nutzen täglich diese Quellen. Weder die Uploader von Daten noch die Hostprovider werden zur Verantwortung gezogen. Es wird Zeit, dass diese Verantwortungslücken geschlossen werden.